Dezember 22

Verletzt sein oder verletzt werden

Verletzt sein oder verletzt werden

Ich erlebe es oft, das wir Menschen uns, während der Kommunikation mit anderen Menschen, angegriffen fühlen, und daraus dann ein Gefühl des verletzt worden sein entsteht. Dabei wird meist völlig ignoriert, wie die Aussage gemeint war. Sprich wie der Absender das gesagte meinte, unabhängig von dem was er sagte bzw. was man selbst meint verstanden zu haben.

Es scheint, als würde beim Empfänger ein Programm gestartet, welches dann vollautomatisch abzulaufen beginnt. Ein Programm, welches sich aus alten Verhaltensmustern, „geimpften“ Verhaltensrichtlinien, Ängsten, Erfahrungen, Erziehung usw. zusammen setzt.
Aus diesem Programm heraus wird dann ein Gefühl produziert, verletzt worden zu sein. Man geht auf Abwehr und verteidigt sich, oder geht über zum Angriff reagiert mit Wut und Zorn, manchmal auch Hass. Man ist beleidigt über die Aussage des anderen.

„Du hast meine Gefühle verletzt!“

Ist das so? Wurden tatsächlich die Gefühle des Empfängers vom Absender verletzt, nur weil dieser das Gefühl hat, verletzt worden zu sein?

Der Absender macht vielleicht nur eine subjektive Feststellung, teilt diese ohne Bewertung mit. Oder er äußert seine Wahrnehmung zu irgend etwas.
Vielleicht drückt der Absender auch seine Gefühle aus, die gar nichts mit dem Empfänger zu tun haben.
Selbst wenn der Absender dem Empfänger sagen würde, „Du bist ein Arsch“. Dann wäre dies nur die subjektive Wahrnehmung (vielleicht noch nicht mal das), des Absenders. Wieso neigen wir Menschen dann dazu, uns verletzt zu fühlen?

Sind es doch die Gedanken des Absenders, welche mehr über diesen aussagen, als über den Empfänger.
Zurück zum vermeintlichen „Opfer“, dem Empfänger.

Der Empfänger verfällt also seinem Drama, steigert sich dann meist noch hinein, und erwartet womöglich noch eine Entschuldigung vom Absender.

Wie soll eine solche Entschuldigung aussehen?

Es tut mir leid, dass
– Du mich falsch verstanden hast
– Deine Ängste oder Minderwertigkeitsgefühle darauf anspringen
– Dein Mangel an Liebe Dich „Taub“ macht

Wie soll eine Entschuldigung aussehen, für eine „Verletzung“, welche nicht als Verletzung vom Absender gesendet wurde? Ist es überhaupt möglich, sich zu entschuldigen?
Oder sagt man sich dann einfach, viel Spaß in Deinem Drama, melde Dich wenn Du fertig bist? *Schmunzel

Der Absender…
Obliegt es vielleicht dem Absender, seine Kommunikation so zu wählen, das keiner dies falsch verstehen kann? Haben wir Menschen einen solchen Einblick in den uns gegenüber, um zu erkennen, welche „Trigger“ bei Ihm besagte Programme starten?

Hat die Achtsamkeit Grenzen? Oder ist man nicht Achtsam genug, wenn so etwas passiert?

Meine Subjektive Meinung hierzu ist, dies kann der Absender nicht schaffen oder wissen. Woher auch?

Wir Menschen sollten anfangen, uns unserem Selbst bewusst zu werden. Die Programme zu erkennen, und damit einen Start dieser zu verhindern. Erkennt man einmal das Muster dahinter, wird es zukünftig schwerer, diesem wieder zu verfallen. Übung wird auch hier den Meister machen. 😉

Alle(s) Liebe Euch


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Veröffentlicht22. Dezember 2015 von Csab Fu in Kategorie "Allgemein